Das Jahr feiert Hoch-Zeit

Das Rad des Jahres erreicht nun seinen Höhepunkt. Der Lauf der Sonne wird mit der Sommersonnenwende am 20. Juni den höchsten Punkt des Jahres erreichen. Im Grunde genommen wird es gar nicht richtig dunkel, denn die Sonne taucht nur knapp unter dem Horizont ab und schon nach wenigen Stunden wieder am nordöstlichen Himmel auf. Nun wird die himmlische Hoch-Zeit gefeiert, die Vereinigung des Heiligen Femininen und Maskulinen in uns. Das Leben spielt sich nun ganz im Außen ab. Der Sommer steht für Liebe, Leben, Lachen, Leichtigkeit.

Die Linde vor unserem Haus blüht und ein süßlicher Duft durchzieht unseren Garten. Unzählige Bienen werden darin ein einziges Konzert anstimmen: Es ist Sommer. Der Summton der Biene erzeugt in uns ein Gefühl von großer Beruhigung und des Friedens. Der errechnete Frequenzbereich der Bienen liegt bei dem der Sonne (254 Hertz). Die gesammelten und getrockneten Lindenblüten  speichern diese Sonnenenergie und geben sie uns wieder, wenn wir im Winter daraus einen Tee aufgießen. Lindenblütentee beruhigt außerdem die Nerven.

Wir sind Kinder der Sonne

Wir alle sind Kinder der Sonne. Sie bringt uns das Tageslicht und hält unsere Erde auf ihrer Umlaufbahn im Sonnensystem. Die Inka-Herrscher im alten Peru sahen sich als Söhne der Sonne. Taita Inti ist der Name dieses Vaters und viele Tempel sind so ausgerichtet, dass der Schatten der Sonne die wichtigen Feste des Jahres anzeigte. Die Sonne begleitet uns am Tag auf dem Pfad der Heilung. Sie lehrt uns, was es bedeutet achtsam, verantwortungsvoll und voller Liebe mit uns und Mutter Erde zu sein.

Intis Präsenz ist Garant für das Leben. Die Sonne ist der wichtigste Stern für uns, denn er gibt uns die Wärme. Ohne Sonne würde nichts existieren.

Mit der Sonne ist die Zeit des Wachsens gekommen. Schaff Platz für den neuen Anzug, das neue Sommerkleid. Wir verstecken nicht länger unsere dunklen Seiten, sondern nehmen die Schatten an, sehen und ehren sogar die Geschenke darin.
 Das Neue entsteht aus der Vereinigung zweier sich ergänzender Kräfte, Yin und Yang,  Yoni und Lingam, Frau und Mann.

Es ist Zeit, etwas Neues zu zeugen und ins Leben zu bringen. Was ist dein Herzenswunsch? Wofür brennst du? Ein neuer Traum ist möglich,
ein Traum des Lichts und der Sonne. – Nimm dir einen Moment und überlege:

Was möchtest du in die Welt bringen? 

Wackelsteine sind Sonnensteine

Der mysteriöse Wackel- oder Garwindelstein im Ith (Weserbergland) erinnert in seinem Namen an den alten Sonnenkult. Garuda in der indischen Mythologie ist der Sonnenvogel, der Adler – was soviel wie Edler Aar bedeutet. Der Gar-Windel-Stein ist ein Wendestein. Zur Zeit der Sonnenwende (englsich Solstice) scheint der Sonnenlauf für drei Tage still zu stehen.

An den Externsteinen thont auf einem der Felsen ebenfalls ein Wackelstein. Am Sonnenheiligtum Hohenstein im Süntel heißt der gegenüberliegende Hügel Wendgeberg. Es mag auch ein Ort gewesen sein von dem aus der sich “wendende” Sonnenlauf beobachtet wurde.

Zwei Fackeln tragen das Licht

Die Runen Kenaz und Jera beschreiben den Jahreslauf

Im übertragenen Sinne steht die Rune Kenaz (oben links) für Erleuchtung und geistiige Helligkeit. Die Autorin Anke Hesper-Westphal (“Runen - Uralte Symbole neu entdeckt”) sieht darin eine Metapher für den höchsten Sonnenstand. Die Rune wird oft auch als “Fackel” übersetzt. Von der Wintersonnenwende am 21. Dezember bis zum Sommeranfang hat das Licht im ersten Halbjahr von Tag zu Tag zugenommen. Kenaz ist die Rune für den Wendepunkt der Sonne im Sommer. Sie markiert das erste Halbjahr und dies zeigt auch die Rune Jera, die sich aus zwei “Fackeln” zusammensetzt (oben rechts). Jera steht für den Rückgang der Tageslänge im 2. Halbjahr. Das Jahr beschreibt alos einen Zyklus aus zwei Hälften.

Mit der Sonnenwende treten wir in das Sternzeichen Krebs ein. Die Tage werden wieder kürzer, die Sonne läuft scheinbar rückläufig – wie ein Krebs. Die Qualität ist nun die, dass sich die Geschlechter suchen und finden. Es ist nun die Hohe Zeit des Jahres, in der die Menschen früher buchstäblich Hochzeit (unter der Linde – siehe oben) gefeiert haben. (Bild: Luna als Herrscherin des Krebses)